Im Mai dieses Jahres haben wir uns aufgemacht, nach Kolumbien ins Kaffeeanbaugebiet Quindio zu reisen, um unsere neuen Kaffeebauern auf der Plantage La Mejorana und La Carmelita kennenzulernen und die Kaffeeernte dort zu erleben. Die Fincas La Mejorana und La Carmelita liegen in der Gemeinde La Union in Quimbaya inmitten der Berglandschaft der Anden, wo der vulkanische Boden noch reich an Mineralstoffen ist und perfekte klimatische Anbaubedingungen für Kaffee herrschen. Unser erster Stop war auf der Finca La Camelita, die auf einer Höhe zwischen 1.300 und 1.400 Metern hoch in den Bergen liegt. Hier wurden wir von dem Inhaber Don Carlos über die Plantage geführt, auf der hauptsächlich die Varietät „Castillo“ angebaut wird, da diese resistent gegen den Kaffeepilz, die „Roja“ ist. Don Carlos berichtete uns, dass es durch den Klimawandel immer schwieriger wird, die Erntezeiten vorauszusagen und dass mittlerweile auch öfter zwischengeerntet werden muss. Für ihn gibt es kein „Unkraut“, und wir erfuhren, dass das viele Grün, welches zwischen den Kaffeepflanzen aus dem Boden sproß, die Schädlinge fernhält, welche sonst die Kaffeepflanzungen angreifen würden. Weiterhin erklärte uns Don Carlos, wie wichtig die Lebensgemeinschaft zwischen Pilzen, Wurzeln und den Kaffeepflanzen ist. Das Mittagessen durften wir inmitten einer großen Schar Kolibris einnehmen. Dananch haben wir das Beneficio besuchen können. Hier wird der Rohkaffee gewaschen, geschält, fermentiert und getrocknet. Die so genannten „coffee-beds“ ,auf denen der Kaffee auf feinen Netzen hoch über dem Boden getrocknet wird, haben die Kaffeepflücker aus Guada-Bambus von der eigenen Plantage gebaut. Dieses konnte durch die Kaffeeernte im letzten Jahr finanziert werden.