Mexico Ernte 2015/2016

wie es die Natur nun mal so einrichtet, hat die Kaffeeernte in diesem Jahr deutlich früher begonnen, so dass wir zum 2. Mal in 2015 unsere Kooperative im Chiapas in Mexiko besucht haben. In Tapachula -im Chiapas- angekommen, starteten wir mit dem Besuch der Bodega unserer Kooperative Tierra Nueva, wo wir herzlich vom Vorstand begrüßt wurden. Hier haben wir uns einen ersten Eindruck über die Gesamtsituation in der Kooperative verschafft. Die Zahl der Mitgliedsfamilien hat sich seit unserem Besuch im Januar von 253 auf ca. 200 Familien reduziert. Die durchschnittliche Plantage hat eine Fläche von 5 bis 6 Hektar und ist somit eher klein. Die monatlichen Erträge bei dieser Größe liegen bei ungefähr 400 Euro im Monat, von denen auch noch die Pflücker, die während der Ernte zusätzlich benötigt werden, bezahlt werden müssen. Hier herrscht ein regelrechter Wettbewerb untereinander um die Saisonarbeiter, die größtenteils aus Guatemala kommen. Für die Guatemalteken sind die Umstände und die Bezahlung im eigenen Land noch deutlich schlechter, so dass sie als Wanderarbeiter versuchen, in Mexiko ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In den meisten Fällen ist es so, dass die Kinder der heutigen Plantagenbesitzer illegal versuchen, in den USA Geld zu verdienen. Wenn dies gelingt, ist es für sie einträglicher als unter schwersten Bedingungen eine kleine Kaffeeplantage zu bewirtschaften. Diese Entwicklung betrachten wir genau wie der Vorstand der Tierra Nueva mit großer Sorge und ist ein Grund dafür, dass aufgrund fehlender Nachfolger Plantagen verwaisen. Daher hat sich auch die Zahl der Mitglieder um rund 50 Familien reduziert. Das Ziel muss es also sein, das Einkommen und die Lebensumstände der Bauern nachhaltig zu verbessern, damit nachfolgende Generationen auch weiterhin dem (MAYA) Kaffee die Treue halten. Nachdem die letzte Ernte bereits um 40 % geringer ausgefallen war, ist diese Ernte noch einmal um knapp 10 % auf 4.200 Sack gesunken. Neben der noch nicht überwunden Roja (Erkrankung der Pflanzen durch den Kaffeepilz) kommt nun hinzu, dass es fast täglich stark regnet. Durch den Regen werden die vollreifen Kaffeekirschen so schwer, dass sie vom Strauch fallen und dann durch den einsetzenden Fermentationsprozess für die Ernte nicht mehr benutzt werden können. Dies ist sehr ungewöhnlich, da wir uns eigentlich nicht in der Regenzeit befinden. An den folgenden Tagen haben wir wieder einige Plantagen der Kooperative besucht, um uns vor Ort ein Bild zu machen. Exemplarisch hierfür ist die von uns besuchte Finca „San José“ von Senora Martha und Senor Manuel, die auf ihrem Land aus der Kaffeeernte einen Ertrag von 21 Sack a 69 kg erwirtschaften. Nach der Ernte werden die Kaffeebohnen vom Fruchtfleisch befreit, gewaschen und im Fermentationsbecken aufbereitet. Danach werden sie unter ständigem Wenden in der Sonne auf dem Patio (ebene Betonfläche) getrocknet. Das Trocknen dauert bei gutem Wetter 3 bis 4 Tage. Da es momentan fast jeden Tag ab nachmittags regnet, müssen die Kaffeebohnen immer rechtzeitig vor Einsetzen des Regens zusammengeschoben, in Säcke gefüllt und ins Haus getragen werden. Am nächsten Morgen geschieht dieses Prozedere dann von Neuem, da die Kaffeebohnen in noch feuchtem Zustand nicht über längere Zeit gelagert werden können, aufgrund dessen, dass sie sonst schimmeln und verloren sind.

Diese Arbeit ist zusätzlich zu der sowieso schon harten und anstrengenden täglichen Erntearbeit beim Pflücken und macht ihnen das Leben nicht gerade leichter. Senora Martha berichtete uns in diesem Zusammenhang davon, dass ihr größtes Problem ist, dass eigentlich 12 Erntehelfer benötigt werden, sie auf der Plantage jedoch bisher nur 4 Erntehelfer gefunden haben. Als Überraschung für uns -aufgrund unserer langjährigen Zusammenarbeit mit der Kooprative Tierra Nueva- wurden wir auf der Plantage „Rancho Belem“ von Philadelpho Ortiz von 20 Bauern unserer Kooperative empfangen. Ausserdem hat uns der für die 300 umliegenden Dörfer zuständige Regierungsverwalter, der „comissario ejidal“, dort erwartet und eine rührende Begrüßung bereitet. Diese Situation war für uns vollkommen unerwartet, da sich der Repräsentant der Regierung und die Mitglieder der Kooperarive bei uns dafür bedankt haben, dass wir zum einen den nicht unerheblichen Teil ihrer Gesamternte abnehmen und zum anderen öffentlich ihren Namen in Deutschland vertreten und bekannt machen, worauf sie sehr stolz sind. Wir unsererseits haben ihnen gesagt, wie dankbar wir dafür sind, dies tun zu können, weil Sie uns jedes Jahr auf´s Neue mit ihrem hervorragenden Kaffee versorgen, den SIE, unsere Partner in den Bioläden, täglich Ihren Kunden anbieten und der in Deutschland immer mehr Freunde findet. Hier schließt sich der Kreis für uns alle….

 Besonders gefreut haben sich die Pflanzer auch darüber, dass beide Kaffees –sowohl der MAYA als auch der kräftige MAYA Espresso- in den Jahren 2012 und 2014 mit der höchsten Auszeichnung in Gold der Deutschen Röstergilde bewertet wurden. Dies macht sie sehr glücklich, und sie sahen dies als Anerkennung für ihre tägliche Arbeit. Bei den Besuchen auf den Plantagen haben wir festgestellt, dass es oft am Nötigsten fehlt, und dass insbesondere die täglichen Arbeitsmittel und –werkzeuge wie Macheten und Hacken in sehr schlechtem Zustand sind. Wir haben uns daher entschieden, in diesem Jahr die ersten 100 Pakete, bestehend aus Machete und Hacke, zu kaufen und der Kooperative zum Verteilen bei ihren Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Im nächsten Jahr werden wir weitere 100 Pakete für die restlichen Plantagen zur Verfügung stellen, so dass dann alle Mitglieder einmal neu ausgestattet sind. Weitere aktualisierte Informationen & Fotos finden Sie immer wieder auf unserer Facebook-Seite facebook/mayakaffeeroesterei.de. Um zukünftig sowohl qualitativ als auch quantitativ unseren MAYA Kaffee noch zu verbessern, werden wir ein weiteres Projekt ins Leben rufen, auf dass wir Sie schon jetzt neugierig machen möchten. Es wird den Namen tragen „para una mejor vida por mas café“ (für ein besseres Leben und für mehr Kaffee). Die Kaffeepflanzen auf den Plantagen bringen die besten Erträge in den ersten 20 Jahren, danach nimmt Qualität und Menge deutlich ab. Die alten Pflanzen müssen ausgetauscht werden, die finanziellen Mittel für neue Pflanzen fehlen hier jedoch oftmals, und dazu haben wir eine Idee, über die wir Sie informieren werden, sobald dieses Projekt konkrete Formen annimmt……

 Zum Schluss möchten wir Sie noch auf den neuesten Stand unseres Schulprojektes im Lampocoy in Guatemala bringen: Zu Beginn dieses Jahres, nach unserer Rückkehr aus Guatemala, hatten wir Sie darüber informiert, dass wir in unserer Partnerschule die Toiletteneinrichtungen sowie die Kochstelle und die Essensausgabe für die rund 220 Kinder renovieren und sanieren wollten. Wir freuen uns sehr, dass diese beiden Projekte jetzt realisiert und abgeschlossen sind. Schauen Sie sich die glücklichen Gesichter der Kinder an….. Wenn Sie mehr von unserer Reise sehen möchten und auch sonst immer auf dem Laufenden über uns und alle Dinge rund um die MAYA Kaffeerösterei sein möchten, dann werden Sie ein Freund von uns bei Facebook unter facebook/mayakaffeeroesterei.de In diesem Sinne „Saludos und Feliz Navidad“.