Bereits zum zweiten Mal hatten wir die Möglichkeit, die ausschließliche Bio-Pantage „Santa Anita“ von Senora Hoffmann zu besuchen, die seit über 120 Jahren in Familienbesitz ist und 1895 von ihrem Großvater gegründet wurde. Die gesamte Canephora-Ernte (Robusta) der letzten Saison lag bei 78 Sack á 69 kg, die wir komplett direkt nach Hamburg für unseren kräftigen mexikanischen MAYA Espresso importiert haben. Wir freuen uns sehr, dass Senora Hoffmann sich entschieden hat, uns ihre gesamte Canephora-Ernte anzuvertrauen. Hier konnten wir ein echtes Naturparadies mit einer unglaublichen Pflanzenvielfalt erleben, in welchem vom ersten bis zum letzten Schritt -von der Aufbereitung bis hin zur Verschiffung des Rohkaffees- alles vollständig durchführt wird. Hier wird der Kaffee wie vor 100 Jahren noch von Hand sortiert. Diese Plantage liegt hoch über weiteren kleinen Parzellen, sowie über einer Ansammlung von Häusern und versorgt mit ihrem selbst gebauten Bachlauf alle darunter liegenden Menschen mit frischem Trinkwasser -und das kostenlos- was hier nicht selbstverständlich ist. Da auf ihrer Plantage auch die Quelle des entspringt, hat Senora Hoffmann verfügt, dass nach Ihrem Ableben die Finca als Naturreservat weiter geführt werden soll, um zu gewährleisten, dass das lebensnotwendige Wasser allen Menschen in den darunter liegenden Dörfern auch weiterhin zugängig sein wird. Begrüßt wurden wir von der Heiligen Santa Ana, zu deren Ehren an den Feiertagen große Gottesdienste auf der Finca stattfinden. Die Heilige Ana, die Mutter Marias, wird hier sehr verehrt, und auch eine Region hier im Gebiet Chiapas, in dem unser mexikanischer Kaffee und Espresso angebaut wird, ist nach ihr benannt. Senora Hoffmann führt ihre Plantage gemeinsam mit 2 Vorarbeitern. Wir haben den größten Respekt vor der großartigen Arbeit, die sie gemeinsam mit ihren Arbeitern und Erntehelfern hier verrichtet. Ganzjährig bietet diese Plantage rund 12 Arbeitern ein Auskommen, Kost und Logis. Während der Erntezeit arbeiten hier zusätzlich zwischen 25 und 30 Kaffeepflücker. Senora Hoffmann hat uns berichtet, dass im vorletzten Jahr viele Arbeiter zur Ernte nicht wieder zurückgekehrt sind, da Sie lieber für einen besseren Lohn Mohn für Kokain geerntet hatten. In diesem Jahr jedoch sind die meisten Arbeiter wieder zur Ernte zurückgekommen, da viele Mohnplantagen geschlossen wurden, aufgrund ausschließlich noch synthetischer Drogenherstellung. Das Thema Drogen allgemein ist auch in Mexico ein großes Problem. Auf unserem Weg durch die Kaffeeanpflanzungen sahen wir diverse kleine Fläschchen, halb gefüllt mit durchsichtiger Flüssigkeit, die an den Kaffeesträuchern hingen. Uns wurde dazu erklärt, dass die Kaffeekirschen bevorzugte Nistplätze für den so genannten „Broca“ (der Kaffeebohrer, ein einheimisches Insekt) sind. Der Kaffeebohrer bohrt mit seinem Schnabel (dem Broca) ein Loch durch die Kaffeekirsche in die Kaffeebohne, und das Weibchen legt dort ihre Eier ab. In den Fläschchen befindet sich reiner Alkohol, der den Broca anzieht. Das nennen wir biologische Vorkehr. Wir durften hier den gesamten Prozess der Robusta-Ernte, bis hin zur Aufbereitung erleben. Noch nie haben wir erlebt, dass mit solch einer Sorgfalt gearbeitet wird, da die mexikanischen Kaffeebauern meist immer noch der Ansicht sind, dass es nicht lohnenswert ist, sich mit dem „vermeintlich minderwertigerem“ Canephora Mühe zu geben.