Oh wie schön ist die Natur…
Die Ernte in Mexiko hat in diesem Jahr früher als in den vergangenen Jahren begonnen, so dass wir uns in diesem Jahr bereits im November auf den Weg zu den Kaffeebauern unserer Kooperative gemacht haben. Die Kooperative ist ein Zusammenschluss von Kleinst- und Kleinbauern mit einer durchschnittlichen Anbaufläche von 1 Hektar, die von den Kaffeebauern selbst gegründet wurde und ihnen die Möglichkeit gibt, ihren Kaffee zu fairen Preisen außerhalb ihres Landes zu verkaufen. Es ist für uns immer spannend, da wir jedes Jahr neue Bauern, die Mitglieder der Kooperative sind, kennenlernen und besuchen dürfen. Der Weg führte uns dieses Mal nach Chalchihuitan, eine Region hoch oben in den Bergen des Chiapas. Hier leben, sehr abgeschieden von der Zivilisation, 70 Familien indigenen Ursprungs, die für und vom Kaffeeanbau leben. Sie sprechen nicht die Landessprache Spanisch, sondern „Tzotzil“, eine alte Sprache der MAYA. Vor uns hat noch keiner ihrer Kaffeekunden das Dorf jemals besucht, und dementsprechend überwältigend -auch für uns- war der Empfang in ihren traditionellen MAYA-Gewändern.Eine ungewöhnliche Besonderheit bei diesen 70 Familien ist, dass sie zur Ernte keinerlei Wanderarbeiter aus Guatemala und Honduras beschäftigen, sondern ausschließlich Familienmitglieder sich um den Kaffee kümmern. So pflücken und transportieren die Männer traditionell den Kaffee durch das unwegsame Dschungelgelände ins Dorf. Die weitere Aufbereitung, d.h. das Waschen, das Sortieren und das Trennen der so genannten „Floaters und Sinkers“ (die Trennung der guten von den schlechten Bohnen) wird von den Frauen ausgeführt. Hier durften wir am gesamten Prozess teilhaben und haben Kaffeekirschen vom Strauch gepflückt, mit einer Handwalze (dem Pulper) das Fruchtfleisch von den Bohnen gelöst, die Kaffeebohnen gewaschen, sortiert und zum Trocknen in der Sonne ausgebreitet.